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Ersatzteile und Sportzubehör für den Trabant 601

Die Warengruppe Ersatzteile und Sportzubehör für den Trabant 601 hat folgende Untergruppen:

Trabantteile für das Modell 601 Limousine, Kombi (Universal), Kübel und Tramp

Der Trabant 601 Werksbezeichnung P601 ist der direkte Nachfolger des "runden" Trabant 600. Sein Äußeres wurde dem Trend der 60iger angepasst und demzufolge maßgeblich eckiger und kantiger.
Die sogenannte Pontonform war zu dieser Zeit der absolute Trend.
Der erste Serien-P601 lief im Juni 1964 in Zwickau vom Band.Restaurationsobjekt Trabant 601
Restaurationsobjekt Trabant 601-S Limousine Baujahr 1968
Kauf und erste Zustandsermittlung:
Der Trabi wurde vor 4 Jahren erworben.
Es handelt sich hierbei um das Modell 601-S bis Baujahr 1970. Die Karosserie und einige technische Details unterscheiden sich zu späteren Trabant 601 Varianten.
Unterschiede:
- keine Luftöffnungen an der C-Säule
- 5 Kennzeichenleuchten im Heckblech
- Heckblech ohne Nummernschild-Einprägung
- Abdeckbleche links und rechts im Motorraum größer ausgeführt mit Abkantung
- Zweiteilige Auspuffanlage
- Motorleistung: 17 KW
- und viele weitere kleine Details....
Ein kleiner Reifenservice hatte das Fahrzeug in der Halle eingelagert. Über einen Trabantfreund wurde ich über den guten Originalzustand sowie den beabsichtigten Verkauf informiert.
Die Besichtigung war etwas abenteuerlich, da der Wagen am Rand einer 5m hohen Empore ohne Absperrung stand und diese kaum Platz zum Öffnen der Türen bot. Die Motorhaube konnte nur geöffnet werden durch den tollkühnen Einsatz eines Mitarbeiters der Reifenfirma welcher auf einer Palette mittels Gabelstabler usw... ich möchte nicht weiter darauf eingehen um ein eventuelles Herz-Kammerflimmern bei einem Leser der Berufgenossenschaft zu vermeiden.
Der Motorraum war dem Alter des Trabant entsprechend naja sagen wir mal in Ordnung und fast vollständig.
Mein Vorbesitzer hatte wohl den Hang dazu Rost durch übersteichen mit einer ähnlichen Farbe zu bekämpfen, was ich persönlich für einen sehr ehrgeiziger Plan halte, aber eher an Don Quijote erinnert. Rings um den Einkreis-Hauptbremszylinder wurde das Werk durch dicke abbröselnde Rost-Farbschollen besonders sichtbar.
Im Motorraum fehlte nur ein Heizungsgeräusch-Schalldämpfer vor der Mischkammer. Dieser wurde aus unbekanntem Grund vom Vorbesitzer durch ein langes Kopexrohr ersetzt und es fehlte die 6V Starterbatterie.
Die Hauptkarosserieteile wie Radkästen, Stoßdämpferdome Spritzwand, Abdeckbleche und Brille waren in einem erstaunlich gutem Zustand, was man den ersten 601 Modellen nachsagt.
Der Trabant entsprach vom Grad der Abnutzung dem am Tachometer angezeigten Kilometersand von 34000 km. Laut KFZ Brief und Aussagen des Verkäufers hatte der Wagen nur einen Vorbesitzer welcher Berufsbusfahrer war und deshalb das Fahrzeug kaum gefahren wurde.
Zu meinem Erstaunen und Freude war noch der erste Auspuff die zweiteilige Auspuffanlage montiert, welche ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Das äußere Erscheinungsbild der Schalldämpfer war augenscheinlich ein Traum in Rost und ließ vermuten, das die komplette Abgasanlage nur noch als Vorlage für einen Nachbau geeignet ist.
Der Verkäufer sagte mir das sie den Motor vor einigen Jahren kurz gestartet hatten und dieser sauber läuft. Leider sei aber im Moment keine 6V Batterie verfügbar. Ich dachte mir JA....was für ein Zufall....im besten Fall stimmt die Geschichte und der Motor lief kurz. Also kurz genug um Kondenswasser zu bilden welches dann die Kurbelwellenlager oberflächlich
korrodieren lässt und einen späteren Motorschaden verursacht. Eines der Hauptprobleme von Trabantkurbelwellen ist das Rosten der Lagerflächen oder Wälzkörper durch Kondenswasser. Man kann hier von einer Modeerscheinung sprechen, da diese nicht durch den normalen Fahrbetrieb entsteht sondern durch kurze Laufintervalle des Motors wie z.B. Trabi aus der Garage fahren, putzen und wieder in die Garage fahren. Das ist für viele Trabischrauber völlig normal, der Trabant wird in den meisten Fällen im Alltag nicht mehr genutzt vielmehr hat er längst Liebhaberstatus erlangt.
Beim Kauf war für mich der Zustand des Motors zweitrangig, da ich von vorn herein davon ausgegangen bin das genau wie bei der kompletten Bremsanlage, Vorderachslagerung, Lenkung, Kraftstoffbehälter, Leitungen usw. nach so langer Standzeit Handlungsbedarf besteht. Kurz gesagt wer heute einen Trabant erwirbt muss sich im klaren sein, dass vor dem Fahrspaß oft körperliche Einsätze in den Disziplinen Schrauben, Schweißen, Sattlern, Sandstrahlen, Lackieren usw. erforderlich werden. Wieviel Arbeit man in ein Projekt investiert bestimmt jeder selbst bei der Auswahl des Trabanten.
In meinem Fall waren alle Bauteile wie Achsen vorn, Unterboden, Schweller und Dreiecklenker angerostet. Teilweise fehlte die Farbe oder der Unterbodenschutz schon vollständig. Glücklicherweise handelte es sich um die Art Oberflächenkorrosion welche eine geschlossene Oxidschicht bildet aber nicht in die Tiefe geht. Es sieht zwar gefährlich aus, aber die statischen Eigenschaften der Bauteile und Trägergruppen wurden so nicht beeinträchtigt.
Diese Basis ist für mich dem Alter des Wagens entsprechend sehr gut, was wohl an den wenig gefahrenen Kilometern liegt, dem vermutlich über das komplette Fahrzeugleben trockenen Standort in einer Garage und dem verarbeitetem „Devisen-Blech“ aus dem die Trabantkarosserie gefertigt wurde.
Der Innenraum war nahezu original und auf den ersten Blick ohne auffallende Beschädigungen. Allerdings kamen mir die zwei Vordersitze irgendwie seltsam vor. Nachdem ich einen Berg von Schonbezügen entfernt hatte zeigten Sie ihr wahres Gesicht. Es handelte sich um zwei neuere Sitzmodelle mit Rückenlehnenverstellung (wohl bemerkt zwei rechte Sitze, diese waren vermutlich zu dieser Zeit nur erhältlich) die nur noch Reste vom Bezugsstoff umgaben. Der deutlich gealterte Schaumstoff vom Sitzpolster wurde durch das Abziehen der Schonbezüge aus seinem Schlaf geweckt und verteilte sich wie ein Schneegestöber im ganzen Innenraum. Ich dachte juhu ist denn schon Weihnachten?... das Ganze ist doch kein Problem, die falschen Sitze raus und einfach die richtigen montieren und fertig ist die Laube. Das war der sogenannte Kardinalsfehler wie sich später herausstellte und mir noch bis heute Kopfzerbrechen bereitet.
Der Kauf des Trabant 601-S war relativ unspektakulär jedenfalls für mich. Am Tag der Abholung und Bezahlung wurde ich von den Mitarbeitern des Reifendienstes belächelt fast schon ausgelacht es wurden sogar noch zusätzlich Leute per Telefon angerufen um herbeizueilen den „Schwachsinnigen“ persönlich zu sehen, welcher einen alten Trabant für 2500,00 Euro kauft. Nach meiner Abfahrt gab es bestimmt ein kleines Dorffest in Saus und Braus.
Die 1. Reise:
Der Trabant sollte in einer Tiefgarage bis zu seiner Wiederbelebung schlummern. Wie sich herausstellte sollte das ein erneutes kleines Abendteuer werden. Kaum war das Fahrzeug vom Hänger hatte ich den glorreichen Einfall man könnte den Wagen an die Auffahrt bzw. Abfahrt in die Tiefgarage bugsieren, sich hineinsetzen und per Hangabtriebskraft nach unten rollen quasi so als würde man fahren. Nicht das einer jetzt denkt haha der ist doch dumm, da geht bestimmt keine Bremse, neinnein die Handbremse hatte ich vorher geprüft und die funktionierte so recht und schlecht. Leider hatte ich das beim Hinabrollen vermutlich vergessen oder es ist doch nicht mehr allzu weit her mit meiner geistigen Umnachtung als ich den Fuß auf die Betriebsbremse stellte. Der Trabi blieb sofort stehen also mitten am Berg und ich dachte augenblicklich nur Sch.... Schade. Ich konnte dann auch in aller Ruhe aussteigen und um den Wagen herumlaufen, dieser bewegte sich keinen Millimeter mehr.
Was ist passiert?
Die Bremskolben im Hauptbremszylinder und in den Radbremszylindern wurden seit etlichen Jahren nicht mehr bewegt. Oft sind die Zylinderbohrungen durch die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit korrodiert. Dieser Effekt wird noch verstärkt durch die Tatsache, das Bremsflüssigkeit hygroskopisch ist und somit das Wasser aus der Luft regelrecht in die Bremszylinder hineinsaugt wird, insbesondere wenn die Dichtmanschetten uralt, porös oder defekt sind.
Mein alter Einkreis HBZ baute also noch Druck auf um die Bremskolben der Radbremszylinder zu bewegen, was allerdings ein one-way-ticket war, denn die Kolben blieben regelrecht auf den verrosteten Bohrungsfläche haften und konnten durch die müden Rückzugsfedern auch nicht mehr dazu überredet werden die Bremse wieder frei zugeben.


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